Annotation |
Acht Erzählungen des für sein Einfühlungsvermögen bekannten niederländischen Autors. (DR) Maarten"t Hart gilt als Spezialist für Geschichten von früher, d. h. über die großteils versunkene Welt der Nachkriegszeit, und für die liebevolle Schilderung seiner niederländischen Heimatstadt Maassluis und ihrer zumeist schrulligen Bewohner. Eine zentrale Rolle nimmt dabei stets die Musik ein, z.B. die seines Lieblingskomponisten J.S. Bach, dem er sogar ein eigenes Buch ("Bach und ich") gewidmet hat. - Die acht in diesem Band zusammengetragenen Erzählungen sind alle in der Ich-Form verfasst und spielen im kleinstädtischen Umfeld des heranwachsenden Knaben, der eingebettet ist in eine fromme Großfamilie, die die verschiedensten Typen aufzubieten hat: schlaue unbesiegbare "Dame"-Spieler, schwer vermittelbare Tanten im heiratsfähigen Alter und geschäftstüchtige Eheanbahner, ausgefuchste Altwarenhändler... Alle Geschichten sind von einer äußerst liebenswürdigen Zartheit und Berührung, ganz besonders aber die erste ("Brachland"), die vom Tod eines alten Seefahrers während einer langweiligen Predigt in der Kirche handelt, und die letzte ("Concerto russe"), die man sich auch auf einer beigelegten CD als Hörbuch mit der dazugehörigen Musik, dem 2. Satz aus Edouard Lalos Violinkonzert, anhören kann. Diese unvergleichlich schöne Passage, in der - wie es heißt - "etwas Demütiges" liegt, ist der Ausgangspunkt für eine Freundschaft zwischen dem jungen Spaziergänger und dem betagten Musikkenner, aus dessen offenem Fenster die Musik erklingt. Sehr empfehlenswert für alle Leser/innen ab 14, die die feinen, leisen Töne zu schätzen wissen. *bn* Maria Schmuckermair |