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Bericht über die erste Durchquerung des Grand Canyon in seiner gesamten Länge im Jahre 1963. (ER) Der Grand Canyon, eine Schlucht, die mit 350 km Länge das Wüstenplateau Nordarizonas durchschneidet, ist auch heute noch in großen Teilen gänzlich unberührt. Im Jahre 1963 ist Colin Fletcher der Erste, der sich zu Fuß seinen Weg durch die gesamte Länge des Canyon bahnt und die Leser/innen begleiten den Autor auf seinem Weg, und sie begleiten ihn in ein Dorf der Havasupai-Indianer, die sich die "Menschen vom blaugrünen Wasser" nennen. Vorerst mit den elementaren Kleinigkeiten des Alltags konfrontiert, wird es dem Autor allmählich möglich, sich der Faszination der Landschaft und Tierwelt zu öffnen. Nach einer Phase, in der er sich gleichsam in Einheit mit der Natur und Tierwelt empfindet, holen ihn gegen Ende seiner Wanderung Vorboten der Zivilisation allmählich in die Gegenwart zurück. So poetisch der Autor manche Begebenheiten beschreibt, so abrupt lässt er dann wieder, oft noch im selben Satz, die Leser/innen mit nüchternen, beinahe schroff anmutenden Formulierungen aus der Zauberwelt der Worte in die harte Realität fallen. Eine gewisse Abivalenz ergibt sich für mich auch beispielsweise in der Schwärmerei, bei der Beobachtung einer Klapperschlange ganz in deren Seele aufzugehen, um diese gleich darauf wegen ihrer Gefährlichkeit zu töten, und diese Tat daraufhin eine halbe Seite später wieder zu bereuen. Interessant ein kurzer Abriss über die geologische Zusammensetzung zu Beginn, sowie eine entfaltbare Karte über die gesamte Route, gegen Ende des Buches. Wünschenswert wäre eventuell die Illustration der Landschaftsschilderungen durch Fotos. - Empfehlenswert. *bn* Karin Trattnig |
