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Die Abenteuerreisen einer Frau durch den Nordwesten des Sudan. (ER) Mit Kamelen durch die Wüsten Afrikas zu ziehen, diesen Lebenstraum erfüllte sich die Niederländerin Arita Baaijens. Sie berichtet, wie sie, die alljährlich mit Kamelen durch Ägypten zog, mit Hilfe von angeheuerten Begleitern, gewappnet mit Kompass und historischen Karten, unter großen Entbehrungen die heute sehr gefährliche, Jahrtausende alte Karawanenroute "Darb el Arbain" bewältigte. Trotz bürokratischer Hindernisse, kultureller Unterschiede und manch Unstimmigkeiten mit dem Begleitpersonal schafft sie den 1.200 Kilometer langen "Weg der Vierzig Tage" vom Norden des Sudan bis ins ägyptische Niltal. Im letzten Abschnitt des Bandes beschreibt sie eine zweite, extrem strapaziöse Tour, wo sie wiederum von El Fasher aus eine Karawane mit Schlachtkamelen gegen Bezahlung bis Ägypten begleitet und sich den Respekt der Nomaden erwirbt. Beide Berichte, die mit einem gebündelten Fototeil bestückt sind, liefern anschauliche Informationen über die Geschichte des Landes, die heutigen Zustände im Krisen geschüttelten Sudan, die Lebensverhältnisse und Überlebensstrategien der Wüstenbewohner. Die Autorin hebt lobend die ökonomischen Netzwerke der Stämme in den Dürregebieten hervor und übt Kritik an den Aktionen der Hilfsbranche, deren Hilfsgüter nur zu einem Bruchteil bei den Ärmsten der Armen landen. Der Band, der deutlich macht, wie schwierig es ist, abendländische und orientalische Mentalitäten in Einklang zu bringen, wird in jeder Bibliothek die "Reiseecke" bereichern. *bn* Christine Stöglehner |