Augenblicke : Jugendroman

Howe, James, 2003
2 Sterne
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Medienart Buch
ISBN 978-3-473-35243-2
Verfasser Howe, James Wikipedia
Systematik JB - Jugendromane - Brückenliteratur
Schlagworte Sexueller Missbrauch
Verlag Ravensburger Buchverlag
Ort Ravensburg
Jahr 2003
Umfang 142 S.
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Verfasserangabe James Howe
Annotation Annotation: Packende Erzählung aus mehreren Perspektiven. Rezension: Ein Buch, das in einer konstruierten, schwer nachvollziehbaren Phantasiewelt beginnt und endet. Dazwischen liegt ein Sommer am Strand, mehrere Figuren, aus deren Perspektive erzählt wird, denen die Erzählung von oberflächlichen Gedanken und Beobachtungen bis hin ins Innerste ihres Seelenlebens folgt und die nach und nach kunstvoll miteinander verknüpft werden. Da ist das Mädchen, das immer nur am Rand sitzt, beobachtet und sich in eine andere Familie träumt, einen Engel herbeisehnt, der sie befreit. Da ist der Rettungsschwimmer, der sich in wilde Alkohol-Exzesse stürzt, um zu vergessen, was seine Familie belastet - der Bruder, der vor seiner Geburt ertrunken ist und an dessen Tod sich der Vater mitschuldig fühlt. Da ist Evans, der Außenseiter, der sich so lieb um seine kleine Schwester kümmert und der furchtbare Angst vor dem drohenden Bruch in seiner nach außen hin so heilen Familie hat. Neben der poetischen Sprache, die Mirjam Pressler gelungen ins Deutsche übertragen hat, ist es die Dramaturgie dieses Textes, die beeindruckt: Wie die zunächst isoliert voneinander stehenden Figuren langsam aufeinander zugeführt werden und es ihnen schlussendlich ein Stück weit gelingt, einander und vor allem sich selbst aus ihren jeweiligen Verstrickungen zu helfen, ist ein besonderes Stück Jugendliteratur. *ag* Kathi Wexberg Annotation: Wer ist dieses Mädchen, das Tag für Tag am Strand sitzt und die anderen beobachtet, niemals spricht, niemals lacht? Keiner weiß, was sie denkt, keiner ahnt ihr schreckliches Geheimnis. Sie wartet auf ihren Engel, der sie aus ihrer Hölle befreit. Rezension: Die, um die es eigentlich geht, schaut nur zu. Mehr als Augen"blicke" kann sie nicht riskieren. Denn nur dann bleibt sie unsichtbar. Nur dann fühlt sie sich sicher. Sie. 13 Jahre. Braunhaarig, knochig. Eine, die nie spricht, nie lacht. Nur beobachtet. Was sie sieht, sind Momentaufnahmen. Sommer-Strand-Bilder. Die hält sie fest mit ihren Augen, malt sich Geschichten dazu aus und schreibt sie in ihr Notizbuch wie die Fortsetzung jener Geschichte, mit der alles beginnt: die eines Mädchens, das gefangen gehalten wird von dem bösen Biest, und die verzauberte Puppe singt dazu. Erster Augen"blick". Auf einem Holzturm sitzt ein junger Mann. Der sieht so schön und stark aus. Er hilft den anderen Menschen im Wasser. In Gedanken macht das Mädchen ihn zum Schutzengel. Aber in Wirklichkeit ist das Leben von Chris, dem Rettungsschwimmer, überschattet. Sein älterer Bruder, den er selbst nicht kennen gelernt hat, ist als kleiner Junge ertrunken. Der Vater hat den Verlust nie verschmerzt. Um seine Liebe kämpft Chris vergeblich. Zweiter Augen"blick". Eine Familie am Strand. Eltern, die die Sand-Kunstwerke ihrer Kinder bestaunen, ein großer Bruder, der seine Schwester liebt. Sie sehen so glücklich aus, so vollkommen. In Gedanken macht das Mädchen sie zu König und Königin, Prinz und Prinzessin. Aber in Wirklichkeit sind sie so unglücklich. Callie kann nachts nicht schlafen, weil sie fürchtet, dass ihre Eltern sich scheiden lassen, und schlüpft zu Evan unter die Bettdecke. Erwachsenenangelegenheit, erklärt die Mutter die Zeit des Schweigens. Aber Vater und Mutter scheinen einander verloren zu haben. Augen"blicke" wie Bruchstücke - James Howe fügt sie kunstvoll zu Bildern zusammen. Vom Sichtbaren zum Unsichtbaren, von außen nach innen, schreibt er sich vorsichtig an das heran, was ist. In verschiedenen Variationen, im Wechsel zwischen Märchen, (Alp)-Traum, Erinnerung und Realität, nähert er sich dem Unaussprechlichen, erzählt von Veränderung, erster Bewältigung, Befreiung, lässt Fantasie und Wirklichkeit aufeinander treffen. Die Personen aus der Geschichte des Mädchens begegnen sich und werden zu Akteuren in ihrem Drama: Evan, der Prinz, und Chris, der Schutzengel, befreien sie aus ihrer Hölle. Hinter der verzauberten Puppe kommt die erlöste Mutter zum Vorschein und das Biest wird überwältigt, weil das Mädchen die Wahrheit sagen kann: "Mein Vater tut mir weh." Denn am Ende ist Augen"blicke" die Geschichte einer schweren Misshandlung. Poetische Antwort auf eine ungeheure Brutalität. Eine stille Sensation. *ag* Christine Knödler
Bemerkung Katalogisat importiert von: Österreichisches BibliotheksWerk
Exemplare
Ex.nr. Standort
614 JB, How

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