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Annotation: Der Versuch einer Gesamtdarstellung der Weltgeschichte gerät zu einem Repetitorium für an Zeitgeschichte weniger Interessierte ältere Lesende. Rezension: "Das Buch für alle, die ihren Geschichtslehrer nicht mögen" ist der erste Werbeslogan des Verlags (auf dem hinteren Einbanddeckel) für dieses Buch, entnommen einer "F.A.Z."- Rezension. Und die "Rhein-Neckar-Zeitung" schiebt (nun ganz sachlich, wenn auch fachdidaktisch sicher unrichtig, ganz abgesehen vom spärlichen Volumen der Zeitgeschichte) nach: "So sollte Geschichtsunterricht sein." Für eine psychologische Analyse solcher Aussagen ist hier leider kein Platz vorgesehen - das wäre eine andere Geschichte! Wer ist also nun als Rezipient dieses Buches vorgesehen resp. denkbar? Wenn man sich seriöserweise nicht auf diese Ebene von Pauschalurteilen herablässt und sich dem Band vorurteilsfrei nähert, kann man sich am ehesten dem letzten Satz des Klappentextes anschließen: "Nicht nur für junge Leser". Bloß sporadisch und dekorativ illustriert - ohne vollständige Legenden (weiß z. B. jeder, wo Willendorf liegt?), ist es einfach notwendig, ausgeprägte Grundkenntnisse der Weltgeschichte zu haben - und zwar in den großen Zusammenhängen - um mit dieser "Weltgeschichte" etwas anfangen zu können. Denn weder ein Register noch Kapitelüberschriften (z. B. "5. Ein intelligentes Volk [S.] 16") differenzieren den langatmigen Text. Nicht einmal für das Vorsatzpapier hat man sich zu einer Kartendarstellung aufgerafft. Zudem ist wohl einiges an Geduld und Ausdauer vorauszusetzen, um Manfred Mais Erzählungen mit dem eigenen (Vor-)Wissen zu verknüpfen. Sind alle diese Voraussetzungen erfüllt, so kann man das Buch durchaus mit gewissem Gewinn in manchen Passagen als Repetitorium heranziehen. Über Österreich sollte man sich aber nichts erwarten! *ag* Franz Derdak |
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