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Eine sauber recherchierte und umfangreiche Bestandsaufnahme der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur. (PL) Nun gibt es wieder eine überarbeitete Ausgabe des "Lexikons der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur seit 1945", die letzte erschien 1997, die erste 1967. In zwei Bänden bieten Beiträge zu 818 Autoren/innen einen beeindruckenden Überblick über das literarische deutschsprachige Schaffen nach dem Zweiten Weltkrieg. Viel Sorgfalt wurde für die Auswahl der vertretenen Schriftsteller/innen aufgewandt - auch wenn grundsätzlich keine Vollständigkeit möglich ist, so besticht dieses Lexikon doch mit seiner Treffsicherheit, die ich am Beispiel jüngerer Autoren/innen überprüfte. So finden sich bereits Einträge zu Daniel Kehlmann (1975 geboren) und seinem 2003 erschienenen Roman "Ich und Kaminiski", zu Judith Hermann (1970 geboren) und ihrem ebenfalls 2003 publizierten Erzählband "Nichts als Gespenster" oder zu Zsuzsa Bank (1960 geboren), von der erst ein Text, "Die Schwimmer", vorliegt. Aber auch zahlreiche renommierte Autoren/innen aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Südtirol sind vertreten. Die Beiträge stammen aus kompetenten Federn, sie bieten wichtige biografische Angaben, beschreiben die Werke mit einer Sorgfalt und Prägnanz, die überzeugten und auch intertextuelle Bezüge und Erzähltraditionen herstellen. Am Ende des zweiten Bandes finden sich Übersichten zu den behandelten Schriftstellern/innen und zu den Beiträgern/innen. - Auch wenn dieses Lexikon einen stattlichen Preis hat, so ist es die Anschaffung wert, denn Bibliotheken bieten ihren Lesern/innen damit eine fundierte und spannend zu lesende Nachschlagbasis. Eine Fundgrube allemal, die - über längere Jahre - nicht unnütz in den Regalen Öffentlicher und Schulbibliotheken stehen wird. *bn* Martina Lainer |