Wundermädchen, Hungerkünstler, Magersucht : eine Kulturgeschichte der Ess-Störungen

Vandereycken, Walter, 2003
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Medienart Buch
ISBN 978-3-407-22147-6
Verfasser Vandereycken, Walter Wikipedia
Verfasser Deth, Ron van Wikipedia
Verfasser Meermann, Rolf Wikipedia
Systematik PI - Philos. Psychol. Pädag. Relig. Lebensweisheiten
Schlagworte Essstörung, Magersucht, Hunger, Kulturgeschichte, Fasten
Verlag Beltz
Ort Weinheim
Jahr 2003
Umfang 353 S. : Ill.
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Verfasserangabe Walter Vandereycken ; Ron van Deth ; Rolf Meermann
Annotation Informative Kulturgeschichte der Ess-Störungen von der Antike bis in die Postmoderne. (PI) Die drei Autoren (Psychologe, Psychiater, Pädagoge) beschäftigen sich aus Leidenschaft mit der Entwicklung und den einzelnen Ausprägungen der Magersucht im Laufe der Geschichte. Ihren ersten Buchteil mit dem Titel "Das religiöse Fasten" beginnen sie mit der Beschreibung des religiösen Fastens in vorchristlicher Zeit. Das Fasten wurde damals als Ritual zum Schutz vor bösen Dämonen gesehen. Die strengen kirchlichen Fastenregeln werden genauso beschrieben wie moderne Fastenheilige (z.B. Therese Neuman aus der Oberpfalz, die insgesamt 35 Jahre lang fastete). Dieses religiös motivierte Fasten wird durch das Spektakel des Hungerns im 16. Jahrhundert abgelöst. Die Sensationslust der Menschen, Hungerkünstler zu sehen, war sehr stark. Damals war es nämlich nicht selbstverständlich, dass jeder genug zu essen hatte. Gerade aus diesem Grund wurden die Hungernden bewundert. Erstmals im 19. Jahrhundert, nachdem die Sensationsgier der Menschen gestillt war, wurde das Phänomen des Hungerns im viktorianischen England als Krankheit bewertet. Der Begriff "Anorexia Nervosa" wird als medizinisches Leiden eingestuft. Die Autoren beschäftigen sich in den nächsten Themenblöcken mit dem medizinischen Phänomen der Nahrungsenthaltung und warum es gerade im Viktorianischen Zeitalter gehäuft auftrat. Den Schluss des Buches bildet eine Rundschau über die vorausgegangenen Themen und versucht "dem krankhaften Wunder oder der wundersamen Krankheit" noch näher zu kommen. Dieses Buch zeigt in sehr klarer, aber dichter Sprache, dass Magersucht keine neue Krankheit ist, sondern dass sich nur die Motivationsgründe für diese Krankheit geändert haben. Besonders detailreich werden die Lebensgeschichten der Hungerkünstler aus den einzelnen Epochen skizziert. Spannend sind auch die Abbildungen von Hungernden, die in der Mitte des Buches zu finden sind. Das umfangreiche Literaturverzeichnis lädt zum Vertiefen des Themas ein. Ein sehr gutes Nachschlagewerk über die Hintergründe und die Geschichte des Hungerns. Für jede größere Bibliothek und für Schulbibliotheken an höheren Schulen (ab 15 Jahren) empfehlenswert. *bn* Martina Vogt
Bemerkung Katalogisat importiert von: Österreichisches BibliotheksWerk
Exemplare
Ex.nr. Standort
223 PI, Van

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