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Beschreibung des Ablaufs und der Hintergründe von etwa 70 Attentaten in den letzten 3000 Jahren in Europa, dem Nahen Osten und den USA. (GE) Ein amerikanischer Präsident wird erschossen, eine Tennisspielerin wird angegriffen und schwer verletzt, Flugzeuge werden vorsätzlich in Hochhäuser mitten in New York gesteuert und dadurch Tausende Menschen getötet. Was haben diese Ereignisse gemeinsam? Der Autor definiert Attentate dadurch, dass die Täter aus - ihrer Ansicht nach - höheren Gründen zur Waffe greifen und den Lauf der Geschichte verändern wollen. In seinem Buch beschränkt sich Kellerhoff geographisch auf Europa, die USA und den Nahen Osten, der dargestellte Zeitraum reicht von der Antike bis in die unmittelbare Gegenwart. In der Literatur sind mehr als 600 Gewalttaten beschrieben, von diesen hat der Autor etwa 70 ausgewählt und stellt sie in diesem Buch vor. Die Attentate werden nach sechs Motiven unterteilt: Da gibt es am häufigsten die geistig verwirrten Einzeltäter, z.B. M.D. Chapmann, der John Lennon erschoss. Idealistische Einzeltäter haben ein rationales Motiv für ihre Tat, wie etwa in jüngster Zeit der Mörder des niederländischen Politikers Pim Fortuyn. Die religiösen Eiferer wurden in den letzten Jahren besonders häufig aktiv; in diese Kategorie fällt auch der Anschlag auf das World Trade Center in New York. Die gedungenen Mörder töten für Geld oder andere materielle Vorteile. Vollstrecker von Verschwörungen wollen durch ihre Tat politische Veränderungen erreichen, wie etwa Graf Stauffenberg, dessen Anschlag auf Adolf Hitler fehlschlug. Schließlich gibt es die Gruppe der politischen Terroristen, die keinen konkreten politischen Plan verfolgen, sondern Schrecken und Verunsicherung erzeugen wollen, wie vor Jahren die Rote Armee Fraktion in Deutschland. Der Autor fügt noch eine weitere Kategorie ein: die ungelösten Rätsel, wie die Morde an den Kennedy Brüdern oder das Attentat auf Papst Johannes Paul II. Der Autor ist Geschichtsjournalist. Das Buch ist ein Mittelding zwischen einem journalistischen Artikel, flüssig und spannend geschrieben, und einer wissenschaftlichen Arbeit, mit umfangreichen Anmerkungen und Register sowie einleitenden Bemerkungen zum Stand der Forschung. Was diesem Buch jedoch fehlt ist Übersichtlichkeit. Sucht man nämlich ein bestimmtes Ereignis, muss man im übergeordneten Kapitel lange lesen, bis man das Gewünschte gefunden hat, da es keine Überschriften gibt. Das Buch bietet einen guten Überblick über Attentate im Lauf der Zeit und ist Bibliotheken mit historisch interessiertem Publikum zu empfehlen *bn* Gabriela Stieber |
