Metamorphosen auf Widerruf : über Musik

Schutting, Julian, 2003
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Medienart Buch
ISBN 3-7013-1063-7
Verfasser Schutting, Julian Wikipedia
Systematik DR - Romane, Erzählungen
Schlagworte Musik, Oper, Klassische Musik, Essay
Verlag O. Müller
Ort Salzburg
Jahr 2003
Umfang 144 S.
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Verfasserangabe Julian Schutting
Annotation Ein persönlicher Zugang zum Wesen und zur Bedeutung von Musik. (DR) Wer Julian Schutting kennt, der ahnt schon, dass sein neues Buch, das im Klappentext als "Musikführer" der besonderen Art bezeichnet wird, auch wirklich etwas ganz Besonderes ist, wenn auch nicht unbedingt ein Musikführer. Hier umkreist jemand, für den Musik nicht Unterhaltung, sondern eine Lebensnotwendigkeit ist, sein Thema. Die Hörerlebnisse von denen Schutting erzählt, münden immer wieder in den Versuch, das Phänomen musikalischen Empfindens überhaupt zu ergründen. Es geht sowohl um persönliche als auch um gesellschaftliche Konzeption von Musik. Im Kapitel "Metamorphosen", das dem Buch den Namen gab, wird darüber nachgedacht, wie sehr sich ein Sänger seiner Rolle "anverwandelt" oder Distanz zu ihr wahrt. In einem anderen wird die Frage aufgeworfen, ob die Perfektion von Studioaufnahmen den Verlust an Authentizität aufwiegt. In den "Zwischenmusiken" seufzt der Autor über die weit verbreitete Unsitte von Ämtern und Firmen am Telefon statt "Bitte warten" beispielsweise die Kleine Nachtmusik erklingen zu lassen. Bedauert wird nicht mangelnde Ehrfurcht vor dem Kunstwerk, sondern allenfalls der Verlust an Empfindungsfähigkeit und somit auch Genuss, der durch wahllosen Konsum verloren geht. Wohltuend und wie bei Schutting nicht anders zu erwarten, wird jedoch niemals lamentiert oder gar der "Untergang des Abendlandes" beschworen. In dem hoch erotischen Kapitel "Sinnesfreuden" - eine Apotheose der Mozartkugel - amüsiert sich der Autor über die biedermännische Entrüstung über die Vermarktung des Namens Mozart. Schutting bringt seinen Enthusiasmus nicht schwärmerisch/sentimental, sondern bewusst leidenschaftlich zum Ausdruck: "Opern sollten dienlich sein der Destabilisierung, der Aufputschung unserer Triebe und Gefühle? Jawohl! Bei deren gleichzeitiger Zivilisierung durch Stilisierung!" Es läge dem Autor fern, eine akademische Abhandlung über sein Lieblingsthema zu schreiben, dennoch wird dem Leser ein nicht geringes Maß nicht nur an Sachkenntnis, sondern auch an Reflexionsfreudigkeit abverlangt. Ein Buch, das man nicht unbedingt auf ein Mal lesen, sondern lieber Kapitel für Kapitel auf sich wirken lassen sollte. Auf jeden Fall eine große Freude für alle an klassischer Musik Interessierte, besonders für Opernfreunde. *bn* Ingrid Kainzner
Bemerkung Katalogisat importiert von: onlineRezensionen (ÖBW)
Exemplare
Ex.nr. Standort
14580 DR, Schu

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