Annotation |
Überblick über die Geschichte Tibets anhand von Interviews mit dem Dalai Lama. (GE) Der Autor, amerikanischer Journalist und Fotograf, lebte lange Jahre in Nepal und fand durch seine Berufsarbeit fast exklusiven Zugang zu Ten Zin Gyatso, dem XIV. Dalai Lama. Über fast drei Jahre hinweg konnte er in insgesamt 50 Stunden Gespräche mit "Seiner Heiligkeit" führen. Soweit dieser hier zitiert wird, handelt es sich um autorisierte Äußerungen. Der Autor, fraglos kompetent, informiert über seine Materie (die ausgewiesene Bibliographie ist wirklich umfassend), versucht im Gespräch mit dem Dalai Lama dessen Bild von der Geschichte Tibets und seine Sicht und Bewertung der Verhältnisse, historisch wie gegenwärtig, zu erfragen. Tenor ist die durchgehende Falsifizierung der chinesischen Behauptung, Tibet sei über die Geschichte hin China untertan gewesen. Parallel dazu, der mitlaufende rote Faden quasi, wird das Thema Buddhismus aufgegriffen, vor allem in der Wechselbeziehung Indien - Tibet. Die Fülle an Informationen und Abwägungen - nicht selten stehen dabei Details neben "großen Linien" - ergeben einen komplexen Plot, der die LeserInnen mehr als fordert. Mit bloßem Sachinteresse ist das Gebotene nicht auszuschöpfen und bewertbar. Ein gewichtiges Buch, das freilich nur seinen spezifischen Leserkreis haben dürfte. *bn* Heinz Steuer |