Annotation |
Die Geschichte einer außergewöhnlichen jungen Frau im späten Mittelalter. (ab 14) (JE) Marguerite lebt in einer Zeit, in der Mädchen und Frauen in der Gesellschaft des Adels nicht viel gelten. In einer Zeit, in der Aberglaube und Unwissenheit, Gewalt, Leid und Tod zum Alltäglichen gehören. Marguerite lässt sich aber nicht unterkriegen, sie kämpft, liebt und hasst gleichermaßen wie die Männer ihrer Zeit. Ihr Vater, der Graf von Flandern, hat keine männlichen Nachkommen und so will er seine ungeliebte Tochter mit einem Widerling aus dem englischen Königshaus verheiraten. Dieser politische Schachzug des Grafen geht leider nicht auf. Marguerite verweigert sich mit List und angeborenem Kampfgeist erfolgreich. Sie ähnelt eben ihrem harten unnachgiebigen Vater, der all ihre aufgestaute Wut, Trauer und Erbitterung zu spüren bekommt. Er hat ihr die Mutter weggenommen und er lehnt sie ab, aber er braucht sie, um das Reich Flandern zu schützen und zu bewahren. Ein ebenbürtiger Kampf, aber nur einer kann gewinnen. Die Autoren lassen die Ich-Erzählerin den Beginn aus einer ungewöhnlichen Perspektive schildern. Die Protagonistin erzählt von ihrer Geburt, wie sie diese erlebt und überlebt hat, als wäre sie schon als wissender Mensch aus dem Bauch ihrer Mutter gezerrt worden. Der Erzählstil ist manchmal etwas zu ausschweifend und detailverliebt für ein Jugendbuch, aber man erfährt viel über das sogenannte dunkle Mittelalter. Für Fans historischer Romane sicher ein Genuss. Auch für Erwachsene spannend. *bn* Ilse Hübner |